Was sind eigentlich Rituale?
Ein Glasfläschchen mit grünem Sand in seiner Hand. Ein Glasfläschchen mit weißem Sand in ihrer. Ein drittes, noch leeres Gefäß steht auf dem Trauungstisch. Langsam und abwechselnd schütten die Braut und der Bräutigam Schicht für Schicht ihres Sandes in das dritte Gefäß und ein zartes Muster beginnt sich abzuzeichnen. Zwei Farben, zwei Individuen. Sie sind noch erkennbar, aber ab jetzt sind sie untrennbar miteinander verbunden.
Das „Sandritual“ zählt zu den bekanntesten und beliebtesten bei Freien Trauungen. Ursprünglich stammt die „Sand Ceremony“ aus den USA, doch auch bei uns, fernab von jedem Strand, wird dieses verbindende Ritual immer beliebter. Aber es muss nicht immer etwas sein, das schon viele andere Paare bei ihrer Trauung erlebt haben, oder? Denn viele möchten es „ganz anders machen.“ Und das ist gut so!
Ein Ritual während einer Zeremonie kann eine schöne Symbolik haben. Eure Verbindung wird gestärkt, eure Liebe noch weiter zum Ausdruck gebracht, eure Vereinigung verbildlicht. Der Ringtausch ist DAS Hochzeitsritual schlechthin, auch der Kuss nach dem Ja-Wort und die selbstverfassten Gelöbnisse, die ihr euch an eurem großen Tag ganz leise, ganz intim oder laut und für alle Gäste hörbar sagen könnt. Das sind jene Momente während einer Hochzeitszeremonie die jedem unter die Haut gehen. Bei Freien Trauungen werden oft noch zusätzliche Rituale eingesetzt. Mein Tipp: Das Ritual soll zu euch und eurer Liebesgeschichte passen!
Sandritual obwohl wir noch nie am Meer waren?
Ja, ein Sandritual ist schön, keine Frage. Aber passt es wirklich zu euch? Hat es für euch eine Symbolik, die in eurer individuellen Trauzeremonie Platz finden darf? Oder schauen wir gemeinsam nach etwas, das euch mehr entspricht? Da gibt es zum Beispiel das „Handfasting“, ein wunderschönes keltisches Ritual, bei dem eure Hände mit einem Knoten verbunden werden. Aber mit was für einem Knoten, mit was für einem Band? Auch hier gilt: Wir suchen das, was zu euch passt! Seid ihr leidenschaftliche Segler? Perfekt, dann könnte doch ein Segeltau passen. Seid ihr Kletterer? Wir könnten euren „Handfasting-Knoten“ mit einem Kletterseil binden. Seid ihr aus verschiedenen Ländern? Dann könnten wir verschiedenfarbige Garne miteinander verknüpfen.
Oder wir überlegen uns etwas ganz Anderes. Mir ist wichtig, dass ihr euch damit wohlfühlt und mit dem Ritual identifizieren könnt.
Auch sehr schön – falls es für euch stimmig ist – ist ein sogenanntes „Ringwarming“. Hier werden die Ringe, kurz bevor ihr sie euch ansteckt, allen Gästen überreicht und jeder darf sie mit seinen Wünschen, Gebeten und guten Gedanken wärmen. Hier entstehen wirklich berührende Momente, weil man den Gästen ansehen kann, mit wieviel Hingabe sie dem Brautpaar von Herzen das Allerbeste für ihren gemeinsamen Weg wünschen. Oder wir packen eine Zeitkapsel mit Dingen, die euch wichtig sind. Ihr seht – wir haben unzählige Möglichkeiten. Gerne können wir uns gemeinsam etwas überlegen und etwas ganz Neues kreieren.
Ich freue mich schon auf eure Ideen und auf eure Rituale! Und wenn nichts davon für euch stimmig ist, dann ist das genau so perfekt. Denn es ist ja eure Hochzeit, euer Tag, ihr entscheidet und ihr bestimmt, was euch glücklich macht.